Informationen zum Durga Puja Fest
Alljährlich findet im Herbst das Durga Puja Fest in Indien statt. Dieses Fest ist eines der farbigsten Feste überhaupt und wird hauptsächlich im östlichen Indien gefeiert. Es ist auch als Dussera in den anderen Teilen Indiens bekannt. Der Ursprung des Durga Puja Festes kann bis zu den Tagen der Dravidischen Zivilisation zurückverfolgt werden. Indoarier, die aus dem Norden kommend, sich in Indien niederließen, verdrängten die Dravidische Zivilisation. Gleichzeitig übernahmen sie viele Aspekte der hochentwickelten dravidischen Kultur, unter anderem die Verehrung der Göttin Durga, und erstrebten in dieser Verehrung eine Synthese beider Kulturen. Die Geschichte der Göttin Durga und des ihr zu Ehren abgehaltenen Durga Puja Festes wird folgendermaßen von Generation zu Generation überliefert. In der mythischen Vorzeit arbeiteten die Götter und die Dämonen auf anraten des Gottes Narayana unaufhörlich, um die Weltmeere aufzuwallen und damit das unsterbliche Elixier zu bekommen. Als die Göttin Dhannantari aus den Tiefen des Ozeans mit einer Schale, gefüllt mit dem unsterblichen Elixier, herauskam, täuschte der Gott Narayana die Dämonen mit einer List und gab das Elixier stattdessen nur den Göttern zu trinken. Diese Handlung machte die Dämonen wütend und löste einen langen fortwährenden Konflikt aus, dessen Ausgang einmal für die Dämonen und einmal für die Götter günstig war. Es war wegen dem Wohl aller Beteiligten, daß Gott Wischnu es nicht zuließ, daß die Dämonen sich nicht unsterblich machten, denn die Unsterblichkeit der Dämonen hätte unermeßliches Leid im Himmel, auf der Erde und selbst in der Hölle zur Folge gehabt. Natürlich versuchten die Dämonen ihr Möglichstes, um die Götter aus dem Himmelreich zu vertreiben. In der mythischen Vorzeit herrschte im Himmel wie auf der Erde ein solcher Dämon namens Mahischasura. Nach einem hundertjährigen Krieg hatte er Indra, den König des Himmels, besiegt und das Himmelreich erobert. Aus dem Himmelreich vertrieben, gingen diese Götter zu Brahma (dem Schöpfer und Herrscher des Universums), dem höchsten Gott des indischen Götterpantheons und ihrem Großvater, und erzählten ihm von ihren Sorgen, von den Beleidigungen, die sie durch die Dämonen erfuhren und von den elenden Zuständen, in denen sie auf der Erde versteckt leben mußten. Sie beteten zu Wischnu und Schiwa und fragten sie um Rat, wie sie den Dämon Mahischasura beseitigen könnten. Als Wischnu und Schiwa von dem kläglichen Dasein der vom Himmelreich vertriebenen Götter erfuhren, wurden sie wütend und sandten kosmische Strahlen von ihren Körpern aus. Auch Brahma und die vertriebenen Götter selbst sandten kosmische Strahlen aus, und die Energie dieser Strahlen erreichte konzentriert in Form eines riesigen Feuerstrahls das Himmelreich. Nach einer Weile materialisierte sich die Energie und nahm die Gestalt einer Frau, nämlich der Göttin Durga an. Die aus dem Himmelreich vertriebenen Götter sahen Durga als ihre Retterin an. Mit den verschiedenen Waffen dieser Götter gerüstet, stieg sie auf die Erde hinab und stellte sich, auf einem Löwen reitend, dem Dämon Mahischasura zum entscheidenden Kampf. In dem wilden Kampf, der darauf folgte, versuchte der Dämon Mahischasura, Durga zu täuschen, indem er die Gestalt verschiedener Tiere - z.B. die eines Büffels oder eines Elefanten - annahm. Gestärkt durch das Elixier, das Durga im Lauf des wilden Kampfes zu sich nahm, hielt sie tapfer durch und tötete schließlich den Dämon. Sie ging somit siegreich aus dem Kampf zwischen Gut und Böse hervor. Deshalb sehen die Hindus in der Göttin Durga die Verkörperung aller kosmischen Kräfte, allen Wissens und des Friedens. Sie ist die Zerstörerin alles Bösen und die Beschützerin alles Guten. Sie wird deshalb von den Menschen und den Göttern gleichermaßen verehrt. Trotzdem sind die Göttin Durga und die unzähligen anderen Gottheiten des indischen Götterpantheons letztlich alle der Ausdruck der Mannigfaltigkeit des einen, ewigen und allmächtigen Gottes.
Indrajit Ganguli, Deutschland
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